[youtube=http://www.youtube.com/watch?v=AdTRmJRhlNw&hl=de_DE&fs=1&]
Frohen Tag der jungen Menschen euch allen!
Autor: admin
Themen Gulasch
Mir gehts inzwischen wieder etwas besser, doch mein Kopf ist noch immer etwas zu sehr Matsch, um hier eigenen Content fertig zu machen. Von daher stelle ich mal an dieser Stelle verschiedene andere Themen und Gedanken vor:
Ich habe viele Twitterfeeds über Japan abonniert, lese viele Blogs und Querverweise. Dabei kommen täglich viele, viele Themen, Neuigkeiten und Witziges heraus, die ich beiseite lege um sie zu einem späteren Zeitpunkt zu verwenden. Diese Liste mit beiseite gelegten Themen ist mittlerweile so lang geworden, dass ich die alle wahrscheinlich eh nicht bearbeiten kann, von daher hier mal ein Auszug:
Koizumi spielt gegen Kim Jong Il Mahjong und rettet Tokyo mit einem Düsenjet
Man achte auf seine grimmige Entschlossenheit im Gesicht. Ich wünschte Merkel wär so cool…
[youtube=http://www.youtube.com/watch?v=gIO4Uw36-JE&hl=de_DE&fs=1&]
10 Hirokazu Tanakas singen ein Lied mit Hirokazu Tanaka darüber, wie es ist, Hirokazu Tanaka zu heissen
Ich hatte das schon nerdcore vorgeschlagen, der daraus gleich nen Blogeintrag machte:
Videospiel-Komponist Tanaka Hirokazu (Komponist für alte NES games wie Earthbound oder Metroid, und nun Präsident von Creatures Inc., die machen Pokémon) hat sich nun 10 weitere Leute mit dem gleichen Namen wie er gesucht und eine Single rausgebracht. Klingt n bisschen chiptunes mäßig, ist aber vorallem abgefahren.
[youtube=http://www.youtube.com/watch?v=2gISEoMIe3c&hl=de_DE&fs=1&]
HALT! You will listen to this facts about germany!
Ein alter Werbespot für die SEGA-Dreamcast, über Online-Spielen in Europa. So wie ich es verstanden habe, wurde der Spot in verschiedenen europäischen Ländern gesendet. Also ich als Deutscher finds amüsant (SEGA ist ne japanische Firma, passt also auch irgendwie zum Blog…)
[youtube=http://www.youtube.com/watch?v=c9qLAnoDo6o&hl=de_DE&fs=1&]
Epische Übung im Zoo Tokyo
Falls ein Rhinozeros ausbricht….
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Überlebender der zwei Atombomben stirbt im Alter von 93
Ich weiss nicht ob der Typ einfach nur Pech hatte, bei beiden Bomben anwesend zu sein, oder Glück hatte, danach noch 93 zu werden. Als die erste Bombe fiel war er in Hiroshima, und kehrte danach dann in seine Heimat Nagasaki zurück.
Voller Artikel: In der New York Times hier
Ein Restaurant aus der Sicht einer Sushi-Rolle
Ich find das toll, einfach eine Kamera aufs Laufband gestellt und alle schauen verwundert in die Kamera. Herliche Reaktionen.
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Das ganze wurde in Tomakomei aufgenommen, wo ich auch schonmal war und wo absolut tote Hose ist…
Mein Mitbewohner für NHK in einem Maid Cafe
Ein deutscher Blog hatte das ganz unschuldig verlinkt und ich war sehr erstaunt meinen Mitbewohner darin zu entdecken….
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Japanisches Pärchen trainiert Pinguin um Fisch aus dem Laden zu holen
Netter Pinguin.
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Zwei(!) Meter breites Haus inmitten von Tokyo
Schmal….
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Die Achsenmächte haben Spaß
Okay, das hier find ich nun allerdings sehr verstörend… Axis Power Hetalia handelt von, wie der Name schon sagt, den Achsenmächten Deutschland, Japan, und Italien. Jedes Land der Welt wird dabei durch eine Figur verköpert, der Deutsche ist ein großer, ernster Blonder, der Japaner mit schwarzen Haaren und Katana und der Italiener ein kleiner Junge der immer nur „Pasta“ schreit. Dazu werden viele Klischees aufgearbeitet, wie z.b. Amerika ist die Meinungen der anderen Ländern egal.
Video zur ersten Folge: auf metacafe hier
Diese Verklärung von Geschichte, die seit einigen Jahren in einem Manga umgesetzt wird und nun seit jüngsten auch als Anime, find ich dann aber doch irgendwie verkehrt. Schon allein der Name….
rotz
Ich bin krank… Was geb ich nur für ein paar Tempo-Taschentücher… Die japanischen Taschentücher sind viel zu dünn, einmal ordentlich die Nase durchpusten und schon hat man den ganzen Mist in den Händen… Sind eben nicht für europäische Nasen konzipiert…
Mein Kopf ist grad Matsch, mir fehlt die Konzentration zur Arbeit und für neue Themen. Es kommt aber noch:
Hakone
Ein Spaziergang durch Bambuswälder
Hokkaido
Meine Reise in mindestens 5 epischen Artikeln
Durch Wolken wandern
Eine Bergbesteigung über 1000m Höhe, in Zeiten der schönsten Blattfärbung und durch verschiedene graue Wolken.
Meine Wohnung
Ein kleiner Bericht über den Ort, in dem ich grad lebe, bevor ich ihn am Ende des Monats verlassen muss. Gibt da nämlich eine sehr interessante Überaschung…
Dr. Nakamats
Mein Interview mit ihm hier
Nachklapp Comiket mit Cosplay
Viele knapp bekleidete japanische Mädchen, das sorgt wieder für Trafic…
Die letzten beiden Themen biete ich aber vorher Redaktionen an, die kommen erst, wenn die das abgenommen haben.
Und zum Schluss noch ein paar kleine Anekdoten:
Vor nicht allzulanger Zeit habe ich nach einer Foto-Assistenz gesucht, jemand, der mit mit Japanisch-Kenntnissen bei Shootings und Aufträgen aushelfen kann, und dem ich somit etwas beibringen kann.
Ich suchte dabei über craigslist Tokyo und über Kleinanzeigen in der metropolis – schließlich brauchte ich jemanden, der Englisch konnte.
Ich gab dabei an, dass ich jemand junges suche (17-28), da ich ja eng mit demjenigen zusammenarbeiten würde, und daher etwas in meinem Alter bevorzugen würde.
Meine erste Anzeige bei craigslist brachte innerhalb von einer Stunde schon vier Interessenten, am zweiten Tag waren es bereits über 10. Doch nach dem zweiten Tag wurde meine Anzeige gesperrt. Dazu reicht bei craigslist ein einfacher Klick eines Users, dem die Anzeige nicht passt. Keine Kontrolle, keine Veto-Möglichkeit.
Dieser User, der meine Anzeige sperrte, reichte das alleine nicht, weswegen er mir noch eine email hinterherschickte:
You pervert! looking for young japanese girls to exploit? I know your kind! You deserve what you get!!
Ich sagte ihm, dass ich ein seriöser Fotograf bin und ein Assistent und kein Model suchte. Ebenso, dass ich selbst recht jung bin, was das Alter erklärte, nachdem ich suchte.
Seine Antwort war:
Yeah, and then all she’s doing is making coffee!
Ich mag Kaffee nicht mal.
You know Karma? People like you always get punished!
Ich fragte mich immer noch, was das alles soll, also fragte ich ihn nach seiner Motivation:
I’m just a gaijin who feels that it is his duty to correct all other gaijins in their wrong doing, that’s all
Wie selbstgerecht und panne musste er sein? Sucht sich irgendwelche Anzeigen bei craigslist raus, löscht sie und nervt die Anzeigensteller. Ich bat ihn das sein zu lassen. Seine letzte mail (insgesamt waren es acht) habe ich dann schon nicht mehr gelesen. Meine zweite Anzeige hat er in Ruhe gelassen, allerdings nicht ohne mir noch die Warnung auf den Weg zu geben:
Yeah, don’t be surprised if somebody else takes down your ad and reports you to the authorities!
So ein Troll.
Na jedenfalls hatte ich danach dann viele Interessenten und traf mich am Ende mit 6 von Ihnen. Genommen habe ich am Ende nur eine, trotzdem bin ich mit einigen anderen inzwischen befreundet.
Fritzes Assistenten-Casting:
Eine Sammlung von Eindrücken, die ich damals immer unmittelbar nach den Gesprächen notiert hatte
1. Kandidatin ist mehr Model als Assistentin. Zeigte mir Aktaufnahmen von sich. Großer Pluspunkt.
2. Kandidatin labert ohne Halten und hat dreimal betont, wie sehr sie die deutsche Sprache hasst. Fail.
3. Kandidat ist ein 30 jähriger studierter Fotojournalist. Im Laufe des Gesprächs bot er mir nen Assistenzjob an o.O
4.Kandidat ist ein steifer Elite-Uni Student, der lieber seine Bilder ausstellen möchte, als mir zu helfen, welche zu machen.
5. Kandidat war ein weiblicher, japanischer Punk, mit blondgefärbten Haaren, die auf der Hälfte des Kopfes kahlgeschoren waren. Brachte kaum Worte heraus und erhoffte sich von mir eher einen Skandalreporter. Verlor die Lust am Gespräch und am Job ziemlich schnell.
6. Kandidat war perfekt! Erfahren, aber nicht zu erfahren, ernsthaft an der Fotografie interessiert, mag Berlin und macht intelligente Witze über Bäume!
Und der 6. Kandidat bzw. Kandidatin ist es dann geworden – auch wenn mir bisher die Zeit und Gelegenheit für ein Shooting mit ihr fehlte. Aber trotzdem gut, ne Assistentin zu haben 😉
Was ich an Silvester 2009 in Tokyo gemacht habe
Anstatt Party zu machen oder einen Schrein zu besuchen habe ich mit jungen japanischen Bands in einem kleinen Musikkeller ins neue Jahr gerockt. Am Ende haben alle zusammen gesungen, getanzt und waren glücklich. Man merkt, die haben Spaß beim Musik machen – und diese Freude steckte an. Ach und der japanische Jimi Hendrix war auch am Start….
Ich hab lange überlegt, was ich an Silvester machen sollte. Ich bin kein Party/Clubgänger-Typ, und nur saufen um zu saufen brauchte ich auch nicht. Zudem ist in Japan der Silvester-Abend eher besinnlich als reine Party. Da ich mir jedes Jahr wenig Gedanken um den Silvesterabend mache, kann ich auf eine lange Geschichte lahmer/peinlicher/unangenehme Jahreswechselabende zurückblicken:
prä 2003 – zuhause mit Eltern, Tischfeuerwerk und Heringssalat
2003 – Silvester in einem „Schülerladen“, eine Art Kinderhort, der der Mutter einer Mitschülerin gehörte. War recht wild, da viele meinten nen harten Kerl raushängen lassen zu müssen und ohne Ende Alkohol becherten. Etliche Ohnmächtige und Kotzorgien waren die Folge. Für mich als Nichttrinker amüsant zu beobachten. Trotzdem waren die bunten Kindermalerein des Schülerladens für uns Jugendliche natürlich viel zu uncool.
2004 – aus Mangel an Alternativen noch mal Schülerladen, diesmal relativ lahm, da die meine besten Freunde entweder im Ausland, oder auf cooleren Partys waren.
2005 – Silvester zusammen mit drei Pärchen, darunter 5 Personen, die Informatiker waren, und kein anderes Thema kannten. Ich war dabei nicht nur das fünfte Rad am Wagen, sondern gleich Rad fünf bis zwölf. Unspaßig
2006 – Kurzfristig entschieden als Atheist in der Stadtmission eines guten Freundes zu feiern. Als einziger Nichtchrist etwas komisch, trotzdem ganz nett.
2007 – In Berlin unterwegs und Fotos von Feuerwerken und anderen Lichtgestalten gemacht, bis mir die Finger abgefroren sind
Die Party jenseits des Flusses
2008 – Verweigerung und aus meinem warmen Zimmer zuhause das Feuerwerk in Berlin beobachtet und fotografiert
Egal was ich nun in Tokyo machen sollte, es konnte nur besser werden.
Das einzig Feste, was ich schon bereits seit Oktober für diesen Monat geplant hatte war ein Konzert der Band FLAVA.
Ich hatte FLAVA im Oktober auf der Design Festa gehört und entdeckt, und kurzerhand zu meiner neuen Lieblingsband erklärt. Nach der Design Festa habe ich die Band etwas gegoogelt und bin so zum Blog der Sängerin Sayuri gekommen. Sie hatte auch schon einen Eintrag zur Design Festa geschrieben und ich schrieb ihr in Englisch einen Kommentar drunter:
3 ■無題
hey, I have seen you at the design festa and fell in love with your music! I bought your album and listen to it all the time 🙂 I hope to see you play live again sometime
フリッツ 2009-10-26 14:42:36 >>このコメントに返信
Ich hatte eigentlich nicht mit einer Antwort gerechnet, aber es kam dann eine in Japanisch, die ich erst mir von Google übersetzen lassen musste.
7 ■English and Deutch
>フリッツさん
いま久しぶりに英語とドイツ語を思い出しているので
お返事、もう少し待っててください!
日本語以外で、ちゃんとお返事しますね!ああ、先に日本語で書いちゃった…。
Übersetzung:
7 ■ English and Deutch
„Says Fritz
I remember that after a long time now in English and German
Reply, please wait a bit!
Non-Japanese, I will reply properly!Oh, I wrote the first Japanese ….
Wenig später kam dann:
9 ■Danke fuer Ihnen Kommentar.
>Fritz
Hallo,Fritz!Wie geht es ihnen?
Ich bin Sayuri von FLAVA.
Danke fuer Ihnen Kommentar.I’m very glad to see you.
Thanks for writing on your weblog about us!!By the way,where are you from?Germany??
I studied German when I was in Graduate school.
But I’ve forgot a lot of German words…(I’m so sorry!)
If you come our live again,I hope I can talk to you in German.
I’ll study German until the day when I could meet you.For the closure, I will write a message in German!
I hope you understand what I mean!Wenn du kommest mein Konzert,will Ich Deuch sprechen.
Tschuss!!
sayuri 2009-10-27 19:29:24 >>このコメントに返信
Das sie Deutsch gelernt hatte, hat mich dann doch sehr überrascht. Ich hatte dann irgendwo gelesen, dass ihr nächstes Konzert am 31.12.2009 sein sollte und meinte, dass ich gern vorbei kommen würde. Das war im Oktober, und zwischendurch hatten wir auch keinen Kontakt mehr. Umso überraschter war ich dann, als ich am Silvesterabend ankam, dass ich auf der Gästeliste vom Bogaloo stand, geführt unter den Gästen der Band FLAVA. Fand ich cool 🙂
Das Bogaloo ist ein Haus bzw. mehr ein Keller für Live-Musik. Der Musikraum ist dabei mit ca. 6mx7m nicht sonderlich groß, aber das Publikum war mit ca. 50 Gesichtern auch recht überschaubar. Wie ich mit der Zeit merkte, waren im Publikum aber auch größtenteils die Bands und Musiker, die dann später noch auftraten. Die Verteilung war ungefähr so: 60% Musiker, 35% Freunde, Familie und Bekannte der Musiker und 5% einfach so dazu gestoßene. Und, nunja, 1% Ausländer – ich.
Als ich hereinkam wurde ich schon etwas neugierig betrachtet. Die Bands kannten sich natürlich alle untereinander, und ich als einziger Ausländer war da natürlich recht alleine. Die Bogaloo-Gemeinschaft an Bands, die dort wohl öfter auftreten, ist wirklich wie eine große Familie. Das merkte man auch daran, dass viele Musiker sich unternander aushelfen, und mal in der einen, mal in der anderen Band spielten, falls mal not am Mann war.
Trotzdem habe ich micht nicht wirklich ausgeschlossen gefühlt. Durch die Musik wird man als Zuhörer wirklich Teil der Gemeinschaft. Man hat Freude am Zuhören, so wie die Musiker Freude am Spielen haben, das konnte man wirklich merken. Ihre Begeisterung färbt auch auf die Zuschauer ab. Ich hab zwar absolut kein Wort von dem verstanden, was sie gesungen haben, dennoch hat es mir gefallen und mich begeistert.
Das Ganze am 31.12.2009 war eine Countdown-Party, Beginn schon um 18 uhr. Es sollten über 6 Stunden Musik folgen.
Zuallererst spielte die Band, für die ich eigentlich gekommen war: FLAVA
Zuerst war Sayuri, die Sängerin, alleine auf der Bühne und setzte sich ans Klavier. Ich war überrascht, gab es doch auf der CD, die ich hatte, keine Klavierstücke. Doch gekonnt sang und spielte sie gleichzeitig neue Lieder, die auf der CD nicht drauf waren.
Nach dem Klavierstück stellte sie sich vorne auf die Bühne und es kamen ein Gitarrist und ein Drummer hinzu, der gekonnt auf einer einfachen Box den Takt vorgab. (Nachtrag: Ein Musiker schrieb mir, dass die Box wohl ein Cajon gewesen sein wird, ein alte peruanisches Instrument)
Zwischen den Liedern erzählte sie etwas über die Band. FLAVA gibt es seit 6 Jahren und im letzten Jahr haben sie ihr erstes Mini-Album herausgebracht, welches ich dann auf der Design Festa gekauft habe. Ursprünglich bestand die Band aus Sayuri und dem Gitarristen, zusätzlich zu wechselnden unterstützenden Musikern. Der Gitarrist ist jetzt irgendwie weg, ich hab das nicht genau verstanden, aber jedenfalls ist Sayuri jetzt alleine. Aber sie nimmt das ganz locker.
->Homepage von FLAVA: Noch einmal, mit Gefühl
Nach ihren leider sehr kurzen Auftritt machte sie in der Umbaupause kurz die Runde durchs Publikum. Sie hat vielen Freunden Hallo (und Danke) gesagt, die anscheinend nur wegen ihr gekommen sind, und sich nun verabschiedeten. Irgendwann entdeckte sie dann auch das blonde Haar in der Ecke und kam lächelnd auf mich zu.
Wir redeten etwas, so gut es ging, auf Deutsch/Japanisch/Englisch. Es haperte allerdings recht oft 😉 Jedenfalls freute sie sich, dass ich gekommen bin und ich freute mich, über die Musik. Ich zeigte ihr ein paar Fotos, die ich während ihres Auftritts gemacht habe, und sie war recht angetan. Sie ist selbst ein Foto-Fan und geht gerne zu Ausstellungen. Ich musste dann natürlich noch ein Foto mit ihr zusammen machen:
Ich bin letzte Woche aus Hokkaido eigentlich mit einem Vollbart zurückgekommen, den ich für Konzert abrasiert hatte. Geschadet hats wohl nicht.
Sie musste dann allerdings fix weiter, anderen Gesichtern ein Hallo und Danke aussprechen. Sie kam dann aber später zurück und saß neben mir und wir lauschten den anderen Künstlern.
Die Bühne machte knapp ein Drittel des gesamten Raums aus, ohne Probleme konnte man selbst ohne Mikro die Musik auch noch ganz hinten verstehen. Trotzdem wurden die Boxen voll aufgedreht – alles andere wäre ja auch nicht Rock’n’Roll. Ich saß leider direkt neben den Boxen (und der Bühne), was, trotz guter Musik, mein Trommelfell ordentlich strapazierte.
Als nächstes trat tsubame caffe auf, ein junges Mädchen, das sich ganz schüchtern am Gitaristen vorbei zum Klavier gedrängelt hat. Wie Sayuri sang und spielte sie gleichzeitig. Sie sang von einem Café im vierten Bezirk, soviel konnte ich noch verstehen. Aber eine wunderschöne Stimme hatte sie. Auch als sie sich vom Klaviert wegbewegte und zum Zentrum der Bühne ging, verlor ihre Stimme und ihr Gesang nicht an Gefühl.
Sie war allerdings sehr schüchtern und entschuldigte sich oft zwischendrin. Wenn sie nicht sang, war ihre Stimme nicht sehr sicher und oft zu leise, als würde sie sich nicht trauen gewisse Sachen hier auf der Bühne zu sagen. Doch wenn sie sang, konnte man ihr Herz hören, sicher und voller Gefühl.
Das gefiel auch Sayuri
Bassist der Band mit supercooler Frisur
Und es war ernsthaft auch ein Cello bei.
-> Homepage der Künstlerin: einmal Kaffee bitte
Nach dem Aufritt kam sie auch noch bei Sayuri und mir vorbei und griff nach der Sicherheit von Sayuri’s Hand. Diese lächelte nur und versicherte ihr, dass sie nen guten Auftritt hatte.
Ich fragte dann Sayuri, ob sie auch noch schüchtern oder aufgeregt ist, wenn sie auf die Bühne geht. Sie lächelte mich nur an und meinte „Nein“.
Jetzt traten ein paar Kerle auf und es wurde etwas rockiger, Kareiro betrat die Bühne.
Im Prinzip spielten sie ein einziges langes Stück, da der Drummer kaum Pause ließ und der Gitarrist immer neue Akkorde nachlegte.
Der Gitarrist war dabei einfach nur herlich: Mit dem Sänger liefert er sich einen konstanten Wettstreit, wer denn nun die größere Rampensau ist. Lasst es mich mal so sagen: Er hat gewonnen.
Die Schweissperlen vom Sänger glitzerten dabei im Scheinwerferlicht. Kurz noch ein Schluck Wasser
und weiter gehts
Die Band war grundsätzlich lauter und Rock’n’Roll-iger, als die Mädels vorher.
Der Sänger hatte dabei großes Show-Talent und wusste die Menge zu unterhalten. Die Gespräche und Witzeleien zwischen Publikum und ihm, sowie er mit seiner Band, erinnerten mich dabei an die Comedians aus dem japanischen Fernsehen, wo es ähnlich abläuft. Scheint wohl so ein japanisches Ding zu sein.
Dem Publikum gefiels.
Eine versucht das ganze auch mit kleiner Digicam auch aufzunehmen:
Aber ich hatte ja schon Schwierigkeiten mit meiner Kamera, weswegen viele Bilder hier auch nicht ganz so scharf sind….
->Homepage der Band: Rock’n’Roll baby
Kurze Umbaupause und Sayuri war weg, da sie beim nächsten Act als Backgroundsängerin agierte. Auftritt Salparadise
Die Frontsängerin von Salparadise ist eine richtige Rockröhre und Show-Talent.
Sie brachte wirklich gute Laune und Bewegung ins Publikum, wenngleich auch ernste Stücke dabei waren.
Die restlichen Mitglieder der Band:
Sayuri als Background-Unterstützung
Ebenfalls Background. Ich fand sie sehr fasziniert, sie ist sehr zierlich und sehr dünn, ihr Gesicht strahlt aber eine gewisse Eleganz aus. Hab allerdings kaum ein gutes Bild von ihr bekommen können.
Für einige Lieder hatten sie auch eine kleine Choreographie erarbeitet, die sie dann auf der Bühne vortanzten.
->Homepage der Band: Hehooooo
Und kurz danach hat sich dann meine Kamera verabschiedet. Der Akku war leer. Aber umso mehr konnt ich mich dann auf die Musik konzentrieren. Es lief auch eine Fotografin herum, die mit ihrem Equipment wohl bessere Bilder machen konnte, die Bilder finden sich vielleicht demnächst auf ihrer Homepage.
Es folgten dann noch die Bands:
MILDS – ziemlich lässiger Typ mit Hut
Anekdote dazu: Sein Gitarrist meinte irgendwas über sein Alter, dass er ja jetzt schon 35 sei und doch viel zu alt hierfür. Da schrie einer aus dem Publikum „Halte durch!“ („Ganbattane!!“)
wacci (und ihr sehr cooler Sänger Yu Kisakata) – wirklich gute Musik von ihm, hat mich sehr begeistert.
Die Band trat um 22.30 Uhr auf, und der Sänger machte es sich einen Spaß daraus, ständig auf die Uhr zu schauen und immer dazu zu sagen „Puh… noch über ne Stunde… na die Zeit kriegen wir auch noch rum….“.
Anekdote dazu: Die Musiker waren teilweise nicht teil der Band wacci und so kam die Frage auf, was denn wacci bedeutet. Gemeinsam rätselten sie, wofür es denn als Abkürzung stehen könnte und kamen auf:
World…. automatic….
der Drummer ergänzte dann noch:
„…chinese….. chocolate?…“
Und der Gitarrist rief dann rein:
„…international!!“
Das Publikum und vorallem der Sänger fand das sehr amüsant, weswegen er von da an sagte: „Okay, hier nun das nächste Lied von World Automatic Chinese Chocalate International!!„
Kurz vor 12 trat dann Salparadise nochmal auf, auch nochmal mit Sayuri, diesmal allerdings alle zusammen in anderen Klamotten. Sie fingen an zu spielen bis es 12 Uhr war und bauten einen 10er Countdown einfach in das Lied mit ein. Als es 12 Uhr vorbei war, spielten sie einfach weiter. Die Stimmung im Publikum war pure Begeisterung und Freude, zusammen mit den Musikern. Es konnte sich nun keiner mehr halten, alles stand und machte mit.
Die Sängerin von Salparadise stimmte dann noch ein Lied an, dessen Refrain immer „frohes Neues Jahr“ war. Sie hat alle vorhergehenden Künstler eingeladen auf die Bühne zu kommen, und spontan haben die jeweils eine Strophe zur Musik erdichtet und gesungen – was sie in diesem Jahr, an diesem Abend erlebt haben und was sie sich fürs nächste Wünschen.
Die schüchterne Sängerin von tsubame caffe kam auch nach oben und vorm Ende ihrer Strophe kamen ihre die Tränen. Irgendwie rührend.
Die Sängerin von Salparadise, die Rockröhre, hatte nun auch noch ausgerechnet am 1.1.2010 ihren 32. Geburtstag. Nach dem Ende des gemeinsamen Liedes kamen nochmal viele Leute und Musiker auf die Bühne um ihr Geschenke und Blumen zu überreichen. Da bröckelte nun auch die coole Rock’n’Roll Fassade und ihr kam vor Rührung die Tränen.
Nach dem Ende der Musik stellte mir Sayuri noch den Rest der Band vor. Zum Drummer meinte sie ganz stolz, dass er schon einmal in Amerika war. Wann denn, fragte ich ihn. Als er 10 Jahre alt war, sagte er. Und so war auch ungefähr sein Englisch 😉
Es lief alles etwas schleppend, aber dennoch haben wir noch ne Stunde reden können. So hab ich herausgefunden, dass der Drummer eigentlich Web-Designer ist, und der Gitarist bei Starbucks steht. Sayuri selbst ist ja Office-Lady in einem IT-Unternehmen. Als junger Künstler in Tokyo ist es halt nicht einfach. Trotz den über 2000yen Eintritt, die ich an dem Abend zahlen musste, werden die einzelnen Bands wohl selbst auch Geld bezahlt haben, um dort spielen zu dürfen – so läuft es tatsächlich in Tokyo.
Diese jungen Musiker, die allesamt wunderbar sind, und neben all dieser Idol/Pop-Maschinerie als richtige Musiker existieren, werden in kleinen Musikkeller weggesperrt. Echt Schade für Tokyo.
Gesamt war es eines der besten Silvester der letzten Jahre, auch wenn ich kaum Leute dort kannte oder mich verständigen konnte. Und das war auch eine junge Alternative zu den restlichen Silvesterfeiern an diesem Abend. Ich hab es sehr genossen. FLAVA spielt zwar erst wieder im März (worüber ich mich bei Sayuri schon deutlich beschwert habe), doch die Bogaloo Gemeinschaft tritt mehrmals auf. Ich werd sie mir sicherlich noch einmal anhören, wenn sie für mich spielen.